
ELEISON-KOMMENTARE DCCLXXIII (7. Mai 2020): DER SOGENANNTE RASSISMUS
Im Licht der beiden vorhergehenden Ausgaben dieser «Kommentare» (23. und 30. April) ist folgende Schlussfolgerung berechtigt: Wenn der «Rassismus» heute mit einer Penetranz hochgespielt wird, die jeder Vernunft Hohn spricht, liegt dies daran, dass der Marxismus eine Ersatzreligion und der Kampf gegen den «Rassismus» lediglich eine Neuauflage des Marxismus ist. Doch diese «Neuauflage» nimmt auf der Strasse die Gestalt eines regelrechten Kreuzzugs an; man denke beispielsweise an «Black Lives Matter». Warum benehmen sich Menschen, die eine Neuauflage des Kommunismus vertreten, stets wie Kreuzritter? Es ist dies in der Tat eine religiöse Frage, die um dieser Menschen willen unsere Aufmerksamkeit verdient. (Nur Seelen mit einem gewissen Gefühl für den wahren Gott können unsere gottlose moderne Welt nämlich verstehen.)
Der Mensch ist ein spirituelles Geschöpf. Die beiden Stufen von Lebewesen, die über ihm stehen, der Allmächtige Gott und die Engel, sind rein spirituell; die drei Stufen, die unter ihm stehen – Tiere, Pflanzen und Mineralien – sind rein materiell; der Mensch allein ist sowohl spirituell, durch seine Seele, als auch materiell, durch seinen Körper. Weil er kraft seiner Seele spirituell ist, besitzt von allen materiellen Lebewesen er allein Intelligenz und Vernunft, und kraft seiner Vernunft auch einen freien Willen. Besässe er seine Intelligenz nicht, könnte er nicht über die Tiere herrschen, wozu ihn Gott berufen hat (Genesis I, 26) und was er offensichtlich tunkann, denn sonst hätten jene Tiere, die wilder und stärker sind als er, ihn schon längst aufgefressen.
Doch die eigentliche Grundlage von Marxismus und Kommunismus ist der atheistische Materialismus, d. h. die Behauptung, so etwas wie Gott, oder einen über der Materie stehenden Geist, oder einen freien Willen gebe es gar nicht. Dies ist der allererste jener 80 modernen Irrtümer, die Pius X. in seinem «Syllabus Errorum» von 1864 gegeisselt hat.
Da «Gott uns gemacht hat und nicht wir selbst» (Psalm 99, 3) SIND wir in der Tat spirituelle Geschöpfe, ob uns dies nun gefällt oder nicht, die von Gott kommen und Seinem Willen nach zu Ihm eingehen sollen, mit unseren spirituellen und unsterblichen Seelen, die, wenn wir richtigen Gebrauch von unserem spirituellen freien Willen machen, während sie hier auf Erden noch mit unseren materiellen Körpern verbunden sind, allein fähig sind, seinen spirituellen Himmel für immer zu geniessen. Somit besteht die wahre Würde des Menschen nicht so sehr in seinem blossen Besitz des freien Willens als in seinem rechten Gebrauch desselben. Aber der Hochmut des Menschen veranlasst ihn dazu, sein spirituelles Schicksal im Himmel abzulehnen, weil er dort unter Gott stehen müssen wird, und dies ist der Grund dafür, dass er behauptet, ein rein materielles Wesen zu sein, das nicht verpflichtet ist, auch nur einem von Gottes Zehn Geboten zu gehorchen.
Allerdings hat kein Mensch, der je auf Erden lebte, seine eigene menschliche Natur geschaffen (Psalm 99, 3), und deshalb ist und bleibt er, selbst wenn er vorgibt, rein materiell zu sein, spirituell, mit einem gottgegebenen Instinkt dafür, wie das Leben im Himmel sein wird: ohne Ehe (Markus XII, 25) oder Rasse (Galiläer III, 23) oder jede andere Form schmerzlicher Ungleichheit, denn «Christus ist alles und in allen» (Kolosser III, 11): Sämtliche schmerzlichen Ungleichheiten des Erdenlebens verschwinden dort angesichts der Herrlichkeit von Gottes unendlicher Vielfalt gesegneter Menschenwesen, die in Seiner und ihrer vollkommenen Harmonie leben.
Doch hier entsteht für gottlose Menschen, wie wir es heute sind, ein unlösbares Problem. Wir kehren Gott den Rücken, können jedoch unserer Sehnsucht nach jener Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Unsterblichkeit, die Er uns schenken will und die in die spirituelle Natur unserer Seelen eingemeisselt ist, nie und nimmer entsagen. Deswegen müssen wir fieberhaft versuchen, die unsterblichen Sehnsüchte, die einzig und allein in Seinem ewigen Leben erfüllt werden können, in unserem kurzen Erdenleben zu befriedigen.
Dies ist jedoch so, als würden wir versuchen, einen Liter Flüssigkeit in einem Halbliterhumpen unterzubringen. Es ist schlicht und einfach nicht möglich. Deshalb findet man im modernen Leben auf Schritt und Tritt Beispiele von Menschen, welche Befriedigung mit Mitteln anstreben, die sie unter keinen Umständen befriedigen können. «Du hast uns für dich selbst gemacht, oh Herr, und unser Herz ist ruhelos, bis es seine Ruhe in dir findet» (St. Augustinus).
Es gab eine Zeit, zu der Arbeitgeber in Stellenanzeigen warnten: «Juden, Schwarze und Frauen brauchen sich nicht zu bewerben.» Juden können Groll darüber empfinden, dass Weisse die Welt beherrscht haben. Schwarze können Groll darüber verspüren, dass viele Menschen sie verachten. Frauen können Groll darüber fühlen, dass der Mann das Oberhaupt der Familie ist. Und wer ist schuld daran? Hauptsächlich die Weissen, die von Gott dazu berufen wurden, die Juden das Neue Testament zu lehren, die Schwarzen ihre Würde vor Gott, den Frauen ihre wahre Rolle in der Familie. Doch indem sie sich stattdessen von Gott abwenden, judaisieren die Weissen sich selbst, sehen zu, wie Schwarze ihre gott- und seelenlosen Metropolen niederreissen, und entmannen sich selbst. Die wahre Lösung für diese und zahllose andere Probleme ist klar – die Weissen müssen selber zu Gott zurückfinden.
Kyrie eleison.
“Schwarze Leben zählen”, ruft ihr. Gewiss, doch der Himmel allein
Kann altes Unrecht begleichen undvollkommene Seligkeitsein.