Eleison Comments in German

ELEISON-KOMMENTARE DCCLXXII (30. April 2022):  RASSEN-MARXISMUS

In einem Versuch zu erklären, wie es kam, dass die Wörter «Rassist» und «Rassismus» heute fast ebenso anrüchig klingen wie «Antisemit» und «Antisemitismus», haben diese «Kommentare» letzte Woche Argumente dafür vorgebracht, dass der Marxismus eigentlich in «Marxtum» umbenannt werden müsste, weil er als Ersatz für das Christentum geplant war.

Wenn der heutige Antirassismus einfach eine Neuauflage des Marxismus ist, würde dies erklären, weshalb das Wort «Rassismus» bei den Liberalen, die einen Quasi-Kreuzzug zur Ausmerzung dieser «entsetzlichen Sünde» führen, einen fast schon religiösen Horror auslöst. Ein Kreuzzug? Ja, weil die Liberalen darum kämpfen, Gottes Ordnung im Universum durch die Ordnung des Menschen, und Gott selbst durch den Menschen, zu ersetzen. Die Päpste des 19. Jahrhunderts lehrten, der Liberalismus, die Vergötterung einer falschen Freiheit, ebne dem Marxismus den Weg.

Wie weist der amerikanische Autor und Kulturkritiker James Lindsay, den wir letzte Woche vorgestellt haben, nun nach, dass der Antirassismus nichts weiter als eine Neuauflage des marxistischen Kommunismus ist (siehe theepochtimes.com/James Lindsay)? Die Grundlage des Marxismus ist der atheistische Materialismus; in anderen Worten: Gott existiert nicht, und der Mensch muss den Platz einnehmen, den Gott im Christentum innehatte. Die Religion ist einfach “Opium für das Volk”. Die Sünde, die für so viel Elend in der Gesellschaft verantwortlich ist, ist nicht mehr die Erbsünde von Adam und Eva, sondern das Privateigentum, denn indem es eine Arbeitsteilung schafft, schafft es zugleich Ungleichheit unter den Menschen – mittels gesellschaftlicher Beziehungen, die durch Herrschaft, Ausbeutung und Entfremdung geprägt sind. Deshalb wird der Kommunismus das Paradies wiederherstellen, auf Erden wohlverstanden und nicht im Himmel, indem er das Privateigentum abschaffen und dafür sorgen wird, dass zwischen allen Menschen wieder Gleichheit herrscht. «Arbeiter der Welt, vereinigt euch», und zusammen werden wir die Einteilung der Menschen in Klassen aufheben. Dies ist der Grund dafür, warum der Kommunismus den Klassenkampf predigt.

Nun besass diese Interpretation der Gesellschaft im 19. Jahrhundert insofern eine gewisse Berechtigung, als zwischen Kapital und Arbeit ein allzu breiter Abgrund klaffte und die Arbeiter von Kapitalisten, die nur an ihren Profit dachten, ausgebeutet wurden. Doch die Päpste, insbesondere Leo XIII. in seiner Enzyklika Rerum Novarum von 1891, belehrten die Kapitalisten darüber, dass es in ihrem eigenen Interesse lag, sich um das Wohlergehen der Arbeiter zu kümmern, und so setzte sich die Vernunft allmählich durch. Die Arbeiterklasse im Westen wurde zunehmend wohlhabender, mit dem Resultat, dass die materiell gut gestellten Arbeiter nicht mehr als Hebel zur Durchführung der Revolution taugten. Allerdings war das Wohlergehen der Arbeiter niemals das wahre Ziel des Kommunismus gewesen, sondern lediglich ein Werkzeug zur Zerstörung dessen, was von der christlichen Ordnung noch übrig war, um den Weg für den Triumph der menschlichen Ordnung zu bereiten. Deshalb musste ein neuer Hebel erfunden werden.

Der Erfinder war der in Deutschland geborene amerikanische Philosoph Herbert Marcuse (1898-1979), einer der einflussreichsten Marxisten des 20. Jahrhunderts, der bis ins Mark von demselben Instinkt der antichristlichen Revolution durchdrungen war wie der Rabbinersohn Karl Marx. Marcuse fühlte sich von der Arbeiterklasse verraten, weil sie sich zusehends in eine Mittelschicht verwandelte. Wo konnte er nun eine neue Ungleichheit finden, gepaart mit einem tiefsitzenden Groll über ungerechte Behandlung, die ausgenutzt werden konnte, um revolutionären Enthusiasmus zu entflammen, einen Hebel zum Sturz der herrschenden sozialen Ordnung zu schaffen und der Neuen Weltordnung Tür und Tor zu öffnen? Marcuses Wahl fiel auf die Rasse, und er wandte sich, um seine eigenen Worte wiederzugeben, an die «Ghetto-Bevölkerung». Geführt werden sollte diese von Studenten, deren geistiger Hunger durch den Materialismus ihrer westlichen «Universitäten» nicht gestillt werden konnte, und die deshalb nach einer neuen Religion hungerten, nach einer Neuen Weltordnung – dem Kommunismus.

Hier liegen die Wurzeln des identitären Marxismus, der Identitätspolitik, der linken Mobilisierung weisser Studenten, der «Black Lives Matter»-Bewegung, die als Instrument zur Verwüstung der Städte der weissen Menschen benutzt wird, des Schuldbewusstseins der Weissen. Hierdurch erklärt sich die Verachtung für all jene, die den Kommunismus einst verraten haben und heute der politischen Rechten angehören; hier liegt der Schlüssel zum Verständnis der «Political correctness» und der Absegnung einer Zensur, die dafür sorgen soll, dass rechtes Denken künftig überhaupt nicht mehr möglich sein wird. Hierin besteht die heutige «cancel culture»: Demokratische Toleranz kann keiner Gruppierung, die Widerstand gegen die Linken leistet, eingeräumt werden, denn ein solcher Widerstand besitzt kein Existenzrecht. Und so weiter, und so fort. In diesem Morast wurzelt die heutige «Schöne Neue Welt»!

Und all das, weil die Menschheit dem wahren Messias den Rücken zukehrt und stattdessen pfiffigen Gauklern auf den Leim geht, die eine betrügerische Heilslehre nach der anderen fabrizieren. Sie wird unter furchtbar schmerzlichen Opfern lernen müssen, dass die Wahrheit und nichts anderes zählt.

                                                                                                                                                              Kyrie eleison.

Herrgott, errette jene, die dein Volk einst waren.

Verzeihe den von Mammon verblendeten Scharen!