Eleison Comments in German

ELEISON-KOMMENTARE   EC771   MARXISM  =  RELIGION

“Stöcke und Steine werden meine Knochen brechen, aber Worte werden mich nie verletzten», lautet eine alte Spruchweisheit, die freilich längst nicht immer zutrifft. Worte können für sich allein eine zerstörerische Macht ausüben und einen Gegner vernichten. Der erste Preis geht hier wohl immer noch an das Wort «Antisemit», doch in letzter Zeit erhebt das Wort «Rassist» lautstark Anspruch auf den Spitzenrang. Woher kommt diese manische Fixierung auf «Rasse», und was ist so schlimm daran, ein «Rassist» zu sein? James Lindsay ist ein amerikanischer Schriftsteller und Kulturkritiker; als Vertreter des Jahrgangs 1979 gehört er einer Generation an, die in einer von linkem Denken geprägten Welt geboren und erzogen wurde, aber wie seinerzeit Dostojewski und Solschenizyn, scheint er einen Frontwechsel vollzogen zu haben. Lindsay liefert eine fundierte Erklärung dafür, wie es dazu kam, dass dem Wort «Rasse» heute eine so masslos übertriebene Bedeutung beigemessen wird. Seine Erklärung zerfällt in zwei Teile: ( lässt sich in zwei teilen ?   Is «zerfällt» in some way pejorative ?)

Im ersten Teil legt Lindsay dar, dass der Marxismus eigentlich «Marxtum» heissen sollte, weil er ein leicht durchschaubares Surrogat für das Christentum ist. Dies, argumentiert Lindsay, lasse sich eindeutig Marxens Notizbücher aus den Jahren 1844-1847 entnehmen, welches zwar längst nicht so berühmt sind wie sein Kapital aus dem Jahre 1867, möglicherweise jedoch weit bedeutender und interessanter. Im zweiten Teil zeigt Lindsay, dass das philosophische System von Marx als Nachfolger des Subjektivisten Kant und des Evolutionisten Hegel die These von einer konstanten Evolution vertritt, so dass die kommunistische Revolution sich nicht nur entwickeln kann, sondern, wie Lenin sagte, sich je nach den Umständen jedes bestimmten Zeitalters entwickeln muss.  Und in der Mitte des 20. Jahrhunderts propagierte ein weiterer jüdischer Denker, Herbert Marcuse (1898-1979), sehr erfolgreich die Theorie, die Arbeiterklasse tauge nicht länger als Hebel für die Revolution; an ihre Stelle müsse die Rasse treten! Dies liefert eine Erklärung für die quasi-religiöse Bedeutung der «Rasse»: Sie ist als Instrument gedacht, mit dem die Welt auch künftig auf den Kopf gestellt werden soll.

Eine Religion, um die Welt auf den Kopf zu stellen? Ja, das ist der Kommunismus, den Winston Churchill als «Christentum mit einem Tomahawk» bezeichnet hat und Pius XI. als «Messianismus des Materialismus». Um das Jahr 1851 herum hörte der englische Dichter Matthew Arnold (1822-1888) in der Brandung an der Küste von Dover «das melancholische, langsam zurückweichende Rauschen des Glaubens rund um die Welt». Und als das Christentum wie das Meer bei Ebbe zurückwich, hinterliess es eine unendlich grosse Leere im Geist und Leben der Menschen, die mit etwas ausgefüllt werden musste – mit irgendetwas, wie Chesterton sagte, doch vorzugsweise mit etwas, das fähig schien, die geistigen Bedürfnisse des Menschen so zu erfüllen wie zuvor das Christentum. Und das, meint Lindsay, habe der Marxismus vermocht und vermöge es immer noch. Somit habe Marx weit mehr als bloss eine politische und gesellschaftliche Theorie vorgelegt. Er habe eine Theologie umrissen, eine vollständige Theorie der Menschheit und der menschlichen Natur. Zählen wir nun verschiedene Merkmale des christlichen Glaubens auf, um zu erkennen, wodurch Marx sie ersetzt:

Das Christentum bekennt sich zu einem Gott, der ein Ziel und ein Ende für die Welt gesetzt hat; sein Wesen ist real und stabil (Ontologie) sowie erkennbar (Epistemologie). Es gibt ein Königreich Gottes, das der Mensch im Himmel erwerben kann, doch auf Erden ist der Garten Eden durch die Erbsünde verlorengegangen, mit allen aus ihr hervorgehenden Sünden. Allerdings besteht die Möglichkeit der himmlischen Erlösung von der Sünde durch Jesus Christus, unseren Retter und Heiland.

Nun zu Marx. Er wirft jeden wirklichen Gott über Bord und ersetzt Ihn durch den Menschen. Die Religion ist für Marx nichts weiter als «Opium für das Volk». In der marxistischen Ontologie mag das Sein zwar real sein, doch stabil kann es unter keinen Umständen sein, weil es sich fortwährend weiterentwickelt (vgl. Hegel), und es ist nicht objektiv, sondern lediglich subjektiv erkennbar (vgl. Kant).

Nichtsdestoweniger hat das Leben des Menschen auf Erden einen Endpunkt und ein Ziel, und zwar den Triumph der sozialistischen Revolution, dank der alle Menschen in kommunistischer Harmonie leben und durch die sie das Königreich Gottes auf Erden sowie den Garten Eden wiederherstellen werden. Die Erbsünde, welche alle nichtsozialistischen Gesellschaften verdirbt, ist das Privateigentum, weil es eine Arbeitsteilung hervorruft, die ihrerseits soziale Verhältnisse erzeugt, die durch Beherrschung, Ausbeutung und Entfremdung charakterisiert sind. Somit schafft der Kommunismus das Privateigentum ab (vgl. Klaus Schwab) und hebt auch alle Klassenunterschiede auf. Es wird eine universale Erlösung geben, sobald der Mechanismus des Staates nicht länger nötig sein wird, um universale Gleichheit zu gewährleisten. Bis es so weit ist, müssen alle Menschen auf der Seite der Revolution stehen und mit ihr sowie für sie arbeiten, um dieses Paradies auf Erden zu errichten, wo der Mensch Gott sein wird.

Man sehe Lindsay selbst auf theepochtimes.com/james-lindsay-the-roots-of-the-new-race-marxism. In der nächstwöchigen Ausgabe dieser «Kommentare» wird der zweite Teil von Lindsays Ausführungen über die Wurzeln des heutigen «Rassismus» angeführt.

                                                                                                                                                    Kyrie eleison.

Das wahre Ziel von Karl Marx ist, Gottes Burg zu schleifen.

Wann aber diese Wahrheit wird der Mensch endlich begreifen?